Formgebung
in künstlerischer Konzeption

Altar, Leuchter ...

Der Altar verkörpert sowohl den Tisch des österlichen Mahls als auch die erhöhte blockhafte Opferstätte. Der Entwurf vereint die Konstruktionsmerkmale des Tisches, Steher und Platte, zu einem fortlaufenden, eingliedrigen Formelement. Der Altar kann, vor allem aus größerer Entfernung, auch als ausgehöhlter Block (Opferstätte) wahrgenommen werden. Aus der Sicht der versammelten Gemeinde ist der Tisch mit einem Blick formal und konstruktiv gänzlich zu erfassen. Er entfaltet seinen Umriss vor dem günstigen Tageslicht aus dem hinteren Altarraum. Die abgefasten aufrechten Teile des Bandes wiederholen die Gehrungsflächen und vermitteln dem 200 kg schweren Objekt Leichtigkeit, gleichzeitig verdichten sie den Kraftfluss auf den Boden. Gesteigert durch die schlichte, naturnahe Oberfläche des Ahornholzes setzt der Altar der Komplexität der neugotischen Bildwerke eine zurückhaltende, würdige Monumentalität entgegen

Taufort ...

Ein barocker Aufsatz auf dem Taufbecken versuchte eine formale Erweiterung des achteckigen Taufbeckens. Dieser schwächte unserem Empfinden nach jedoch die klaren ausdrucksstarken Gestaltungselemente des Taufbeckens aus dem 15. Jhdt. Wir entfernten den Aufsatz um den Taufstein in seiner archaischen Gefässhaftigkeit zur Entfaltung zu bringen. Als Aufbewahrungsort für die Öle entwarfen wir ein vor der Wand montiertes Bildobjekt. In Analogie zu Leuchtern und Tabernakel ist der Taufbaum aus umgeformten Stahl gefertigt. Der Entwurf setzt die Baumsymbolik und das beschützende Bergen mit zeitgemäßen Bearbeitungstechnologien (Laserschneiden, präzises Umformen) um. Die einfache gewachste Metalloberfläche entfaltet im prachtvollen historischen Ambiente eine subtile, edle Materialwirkung. Das Bildwerk stellt eine Verbindung der Achsenbeziehungen von historischem Taufstein und rundem Seitenwandfenster auf der Projektionsfläche der nördlichen Außenwand her. Fotos, Karten und andere Papiere werden - Blätter und Früchte symbolisierend - von den Gemeindemitgliedern in den feinen eingeschnittenen Schlitzen zugefügt und so in direkten materialen und räumlichen Bezug zum Taufsakrament (Öle) gebracht.